• 1822 kauft Graf Adelberdt von der Recke von Volmerstein das ehemalige Trappistenkloster Düsselthal bei Düsseldorf für die Kinder von der Straße, denen er eine Heimat geben will. Seine Frau Mathilde, geborene Gräfin von Pfeil und Klein-Ellguth, heiratet er 1824. Sie wird "die Mutter von 375 Menschen". Dank Ihrer Tatkraft werden viele Probleme der Anstalt gelöst. Schon 1816 hatte Graf Recke in Schloß Overdyck bei Bochum vier Straßenkinder aufgenommen.
• 1847 beenden Graf und Gräfin Recke ihre Erziehungsarbeit in Düsselthal aus gesundheitlichen Gründen und übergeben die Leitung einem zwölfköpfigen Kuratorium.
• 1942 nach Zerstörung der Düsselthaler Gebäude durch Bomben, wurde die Anstalt ganz nach Wittlaer verlegt, wo bereits Schulen und Handwerksbetriebe in die Anstalten eingegliedert worden waren.
• 1952 wurde das Berufstätigenheim "Alt-Düsselthal" gebaut. Der Schwerpunkt der Berufsausbildung wurde ausgebaut. Heute verfügt die Graf-Recke-Stiftung über moderne Ausbildungswerkstätten.
• 1977 wurden Einzelhäuser für Wohngruppen errichtet im Rahmen eines Jugendhilfeverbundes.
• 1987 Gründung eines Behindertenhilfeverbundes (150 Plätze).
• 1995 Gründung eines Altenhilfeverbundes (150 Plätze).

Gedenktafeln und Skulpturen, die seit der Zerstörung Dresdens 1945 gelagert wurden, sind wieder zu sehen. Unter anderem ein schönes Relief, "Dem edlen Paar" Elisa von der Recke und Christoph August Tiedge, das an der Gartenmauer zwischen Hotel Maritim-Bellevue und Japanischem Palais romantische Gefühle aufkommen lässt! In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts war deren Salon am Altmarkt der Treffpunkt für literarisch interessierte Dresdner gewesen. Er schrieb die philosophische "Urania", sie Gebete und religiöse Betrachtungen. "Eine der edelsten Frauen ihrer Zeit", schwärmt Brockhaus Conversations-Lexikon 1886. Selbst nur ein platonisches Liebespaar waren die beiden doch über den Tod hinaus unzertrennlich: Elisa von der Recke und Christoph August Tiedge gehört ein gemeinsames Grab auf dem Inneren Neustädter Friedhof.

Charlotte Elisabeth Konstanze von der Recke, geboren am 20. Mai 1754 in Schönberg in Kurland, gestorben am 13. April 1833 in Dresden, war die Tochter des polnisch-sächsischen Kammerherrn Friedrich von Medem in Kurland. Sehr jung verheiratet, trennte sie sich nach wenigen, unglücklichen Ehejahren von ihrem wesentlich älteren Ehemann, dem Kammerherrn Georg von der Recke, und begann ein relativ unstetes Reiseleben, das sie zwar manchmal beklagte, das sie aber mit vielen berühmten Persönlichkeiten in Berührung brachte und ihr treue Freundschaften sicherte. Elisa kannte nahezu alle Berühmtheiten der Zeit persönlich: Nicolai, Klopstock, Gleim, Claudius, Basedow, Ph. E. Bach, Graff, Tischbein, Kant, Hamann, den Schauspieler Schröder, Goethe, Schiller und viele andere; sie unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu den aufgeklärten Fürstenhöfen von Anhalt-Dessau und Augustenburg und zu den Grafen Stolberg und hatte Zutritt zu den Königshöfen in Berlin und Warschau.

Ihre Gedanken und Erlebnisse hielt sie in Tagebuchaufzeichnungen fest, die 1984 im Verlag Beck erschienen sind.